Laut Krankenversicherungsgesetz müssen die Kassen darüber wachen, dass nur Kosten für wirtschaftliche ärztliche Behandlungen vergütet werden. Zur Wirtschaftslichkeitsprüfung bedienen sie sich auch der statistischen Methoden des so genannten Durchschnittskostenvergleichs.
Dieses recht komplexe Verfahren besteht im Wesentlichen darin, dass die durchschnittlichen Kosten, die einem Arzt oder einer Ärztin pro Behandlungsfall vergütet wurden, mit den Behandlungskosten von Ärzten und Ärztinnen mit vergleichbarem Patientengut und Leistungsspektrum verglichen werden. Ist der Fallwert beim geprüften Arzt beträchtlich höher als in der Vergleichsgruppe, so gilt nach höchstrichterlicher Rechtsprechung als bewiesen, dass der betreffende Arzt in den überprüften Behandlungsfällen insgesamt unwirtschaftlich praktiziert hat. die Honorare werden dann rückwirkend und pauschal auf das als wirtschaftlich geschätzte Mass gekürzt. Das Verfahren ist in der Ärzteschaft stark umstritten.
In Gebhard Eugsters Studie werden die Prinzipien des Durchschnittskostenvergleichs und die dazu ergangene letztinstanzliche Rechtsprechung in einer Gesamtdarstellung aufbereitet.
Soziale Probleme sind nicht Naturereignisse, sie werden von Menschen verursacht - wie die Verschmutzung der natürlichen Umwelt. Auch bei sozialen Problemen ist also zu fragen: Wer hat der Gesellschaft und ihren Mitgliedern Schaden zugefügt? Wer ist dafür verantwortlich? Wie kann der Schaden wieder gutgemacht werden? Wie können wir solche Probleme künftig verhindern? Mit dem Verursacherprinzip haben wir bereits in der Umweltpolitik gute Erfahrungen gemacht. - Piñeiro/Wallimann demonstrieren, dass es auch in der Sozialpolitik große Fortschritte erlauben könnte. Die beiden Autoren zeigen, was unter dem Verursacherprinzip zu verstehen ist, wie es in der Umweltpolitik angewendet wird und vor allem: wie es von der Umwelt- in die Sozialpolitik übertragen werden kann - damit von falsch verstandener Solidarität Abstand genommen, die Allgemeinheit entlastet und der Wohlfahrtsstaat nicht abgebaut, sondern verbessert werden kann.