Orhan Pamuk ist ein Augenmensch. Die Bilder eines Bellini faszinieren ihn ebenso wie persische Miniaturen. In dieser Sammlung von Essays staunt der Nobelpreisträger über die alltäglichen Wunder in New York, huldigt seinen Lieblingsschriftstellern und schreibt Betrachtungen zu Politik und Zeitgeschichte. Vielleicht am schönsten sind die Miniaturen, die Beobachtungen aus dem Alltagsleben in Istanbul schildern - Begegnungen mit dem Vater, der immer mit einer Tafel Schokolade zu Besuch kommt, der Tod einer Möwe oder die kindliche Melancholie der kleinen Tochter Rüya. Eine Fundgrube, ein ganzer Kosmos, witzig, anregend, verspielt.