Jaime Siles gehört neben Gimferrer, Carnero und Colinas zur jungen Generation, die im neuen Klima des postfranquistischen Spanien nichts mehr von der engagierten Dichtung in der Art Gabriel Celayas halten will und sich über sie hinweg zur Poesia pura der Generation von 1927 zurückwendet (Siles vor allem zu Jorge Guilln); im übrigen verbindet sich diese Rückkehr bei den Genannten mit einer planvollen Einbeziehung aller assimilierbaren poetischen Errungenschaften der zwanziger Jahre, nicht zuletzt auch des Surrealismus. Für Siles besonders bezeichnend ist seine Verwurzelung in der mediterranen Tradition. Wie die besten seiner Generationsgefährten ist er ein poeta doctus, der aus einem reichen historischen Fundus dichtet, innerhalb dessen bei ihm die barocke Überlieferung eine vorrangige Rolle spielt. Trotz eines deutlichen Zugs zu Gedanklich - Abstrakten ist Siles alles andere als ein gelehrter Dichter im negativen Sinn; vielmehr verfügt er über einen Wort- und Begriffsschatz und über eine Musikalität, die auf eine unmittelbare und magische Weise zum Leser zu sprechen vermögen.