Ein Mann, eine Frau, ein Schaf - eine Begegnung, nicht auf dem Land, sondern im Hausflur eines großstädtischen Hochhauses. Die junge, gut aussehende Frau hat in einem Fernsehquiz ein Schaf gewonnen, doch was soll sie in ihrem schäbigen Wohnblock damit anfangen? Das Schaf ist am falschen Ort, aber sind es nicht vielleicht auch der Mann und die Frau?
Er ist ein alter, gestrandeter Nomade und vertraut im Umgang mit Tieren. Sie ist jung und hilflos, nicht nur gegenüber dem Schaf. Die Angehörigen ihres ehemaligen Liebhabers, eines mächtigen Oligarchen, stellen ihr nach. Beide haben ihre Erfahrungen gemacht in der neuen Metropole, die postkommunistische Blüten treibt. Gier, Neid, Gewalt, alles was Menschen sich antun können, haben sie erfahren, und nun werden sie einander Zuhörer und Fürsorger. Sind sie Vater und Tochter, Mutter und Sohn? Liebende?
»In der dissonanten Welt der Mega-Stadt, der Ministerien, der Parteibonzen, der allgegenwärtigen Korruption, Intrige und Bestechlichkeit muss das angestammte Kind erstritten werden. Und im düstersten, brutalsten Teil des Romans zeigen sich die Konturen einer Gegenwelt der Gefängnisse, deren Grausamkeit die Liebe des Autors zur humanen Idylle konterkariert.«