Herzog Max in Bayern (1808 - 1888) aus der nicht regierenden herzoglichen Linie der Wittelsbacher war eine unkonventionelle Erscheinung: anerkannter Zithervirtuose, produktiver Komponist, abenteuerlustiger Orientreisender und eifriger Schriftsteller, bedeutender Förderer der bayerischen Volksmusik und Liebhaber akrobatischer Reitkunst. Als einer der populärsten Wittelsbacher hat der exzentrische Herzog einen besonderen Platz im Gedächtnis und Herzen der bayerischen Bevölkerung inne.
Die schier unglaubliche Fülle an spannenden, heiteren, oft skurrilen Ereignissen und Anekdoten, die über Herzog Max erhalten sind, versetzen noch heute in Erstaunen. So ließ der begeisterte Dressurreiter z. B. im Garten seines von Leo von Klenze entworfenen Palais an der Ludwigstraße in München eine kleine Zirkusarena mit Logen und Sperrsitzen errichten, wo er vor adligem wie bürgerlichem Publikum höchstpersönlich - teils samt Tochter Sisi - als Akrobat hoch zu Pferde auftrat. Berühmt sind auch seine Reisen, die ihn bis ins ferne Ägypten führten. Seine bayerische Heimat hatte er allerdings immer im Gepäck, soll er doch sogar zu Füßen der Pyramiden auf seiner Zither gespielt haben.
Alfons Schweiggert legt nach seinen erfolgreichen Publikationen rund um Bayerns König Ludwig II. nun die erste Biografie zu Herzog Max in Bayern vor und zeigt diese schillernde Persönlichkeit in all ihren Facetten. Im Leben des Herzogs und nicht zuletzt auch in den bewegten Biografien seiner Kinder spiegelt sich dabei das Schicksal Europas zwischen Napoleon und den Wirren des Ersten Weltkriegs wider.