Dr. Walther Falke fuhr 1908 als Schiffsarzt auf der Herzog, einem Reichspostdampfer, nach Afrika. Reichspostdampfer (RPD) ist die Bezeichnung für Schiffe, die regelmäßige deutsche Postdampferverbindungen zu gewährleisten hatten. Die wichtigsten Linien führten nach Ostasien, Australien, Ost- und Westafrika und nach Amerika. Sie beförderten Post, nahmen Passagiere und Fracht an Bord. Die beschriebene Reise war eine westliche Rundfahrt mit einer Dauer von 85 Kalendertagen, d.h. knapp drei Monaten, und an einzelnen Stationen mehrtägigem Aufenthalt. Walther Falke führte ein Tagebuch. Es enthält die persönlichen Gedanken über Beobachtungen der natürlichen Umwelt, Häfen, Infrastruktur, Städte und Menschen der angelaufenen Stationen, über Ereignisse an Land und an Bord, so auch aus der Sicht des Schreibenden des Festhaltens als würdig erachtete Begegnungen und Reaktionen der mitreisenden Passagiere. Es ist in seiner Art ein einzigartiges Dokument, denn es beschreibt eine Reise, die heute nicht mehr möglich ist, in einer Welt, die es so nicht mehr gibt.