«Mit der Wahrheit kann man am besten lügen!»
Erschienen 1951, heftig umstritten und einer der größten Bucherfolge der Nachkriegszeit, auch international: Aus der peinlich genauen, provozierend ausführlichen Beantwortung der 131 Fragen des Großen Fragebogens, mit dem die amerikanische Militärregierung Täter und Mitläufer ermitteln wollte, machte Ernst von Salomon einen autobiographischen Roman ohne Vorbild. Es ist ein ironischer, bisweilen zynisch klingender Bericht über ein Leben, dessen Teile - Mitgliedschaft in einer rechtsextremen Terrororganisation, Liebe zu Frankreich und zu einer jüdischen Frau - nicht zueinander passen wollen; zugleich ein nach wie vor packendes literarisches Zeugnis deutscher Nachkriegsmentalität, die nicht von der Schuld der Besiegten sprechen mochte, ohne zugleich Selbstgerechtigkeit und Siegermentalität der Besatzer anzuprangern.
Mit einem Nachwort von Michael Töteberg.
Der Titel des Romans bezieht sich auf den Katalog von 131 Fragen, der dazu
dienen sollte, die Beteiligung an den Verbrechen der NS-Diktatur und die
Verstrickung mit dem System aufzuhellen. Hieraus ergibt sich eine subjektive
Rückschau auf eigene Erlebnisse, Personen und Ereignisse, verbunden mit
der Empörung über die Demütigungen und die Willkür der Siegermacht - als
Grund für die Internierung Salomons und seiner jüdischen Lebensgefährtin
etwa erweist sich eine Verwechslung.