Die beiden Textzyklen «Das Sinngedicht» und «Sieben Legenden» sind in ihrer Entstehungsgeschichte eng miteinander verbunden. In den 1850er Jahren, während der mühevollen Niederschrift des «Grünen Heinrichs», von Keller gemeinsam konzipiert, fanden beide ihre endgültige Gestalt erst sehr viel später. Mit den «Sieben Legenden» trat Keller 1872 erstmals in seiner Amtszeit als Staatsschreiber wieder mit einem Werk an die Öffentlichkeit; mit dem «Sinngedicht», 1881/82 publiziert, festigte er seine Existenz als freier Schriftsteller endgültig. Die von Keller selbst arrangierte 10-bändige Ausgabe der «Gesammelten Werke» von 1889 vereinigt die beiden Zyklen in einem Buch (Band 7).