Dass Offenbach in seiner Jugend als Cellist Furore machte, dass man ihn sogar als "Paganini des Cellos" bezeichnete, ist angesichts seiner epochalen Bedeutung als Bühnenkomponist in Vergessenheit geraten. Und doch reüssierte der junge Kölner zunächst viele Jahre in den Pariser Salons als Instrumentalist mit Werken von Kollegen, Bearbeitungen und vor allem Eigenkompositionen. Zu den bisher ungehobenen Schätzen unter Offenbachs Konzert- und Kammermusikwerken gehört auch diese Hommage an den verehrten Gioacchino Rossini, dem Offenbach in vielen seiner buffonesken Werke verpflichtet ist, und der wiederum in Offenbach ein seelenverwandtes Genie erkannte: die liebevolle Bezeichnung Offenbachs als "petit Mozart des Champs-Elysées" geht auf den Meister aus Pesaro zurück. Die Hommage à Rossini für Cello und Orchester, basierend auf Themen aus dessen Wilhelm Tell, die neben der Erstausgabe der Partitur hier als konzerttauglicher Klavierauszug vorgelegt wird, ist das Ergebnis intensiver Recherche. Denn Offenbachs Autograph fand sich nach seinem Tod auf verschiedene Familienzweige und öffentliche Sammlungen verteilt. Die im historischen Archiv der Stadt Köln befindlichen Seiten konnten vor Jahren durch Fotokopien gerettet werden.
Schwierigkeitsgrad: 5