Arjun Appadurai ist einer der renommiertesten Anthropologen der Gegenwart. Mit Die Geographie des Zorns liegt nun eines seiner wichtigsten Werke erstmals auf deutsch vor. Appadurai beschäftigt sich mit der Dialektik der Globalisierung: Während die Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer einerseits eine Zeit der Demokratisierung und der weltweiten Angleichung von Instutitionen waren, erlebten wir beispiellose Exzesse der Gewalt: den Völkermord in Ruanda, die Bürgerkriege auf dem Balkan, die Anschläge des 11. September. Angesichts der drohenden kulturellen Homogenisierung erwacht ein »Narzißmus der Minderheiten«; wir leben - so Appadurai - in einer »Kultur des Kampfes«.
»'Die Geographie des Zorns' [ist] ein großer Essay. Er verdeutlicht, dass einfache Antworten auf die Globalisierung nicht funktionieren: weder ein 'gesunder Patriotismus', der sich auch in Demokratien gegen Minderheiten wenden kann, noch ein multi-kulturelles Nebeneinander von Mehrheiten und Minderheiten, aus dem in Krisenzeiten schnell erbitterte Feindschaft wird.«