Aus dem Klappentext:
Angesichts der unterschiedlichen Strömungen im Islam stellt sich die Frage nach dem wahren Islam. Kann man einen ursprünglichen bzw. "wahren Islam" herausarbeiten, den man gegen andere Interpretationen oder Verfälschungen abgrenzen kann? Diese Frage kann man durchaus als eine der bedeutendsten Fragen in der Debatte über "den Islam" bezeichnen. Jede Interpretation der Religion berührt dieses Thema. Eng verbunden mit der Suche nach dem "wahren Islam" erscheint der Versuch einer Rückkehr zu den unverfälschten Ursprüngen dieser Religion. In diesem Buch wird von der Analyse der sozialen Verhältnisse in Mekka vor dem Auftreten des Islam und der Veränderungen durch den Propheten Muhammad ausgegangen. Dabei wird deutlich, dass im Islam bereits zu den Zeiten des Propheten Muhammad zwei unterschiedliche Linien existierten. Der Koran hat sowohl eine individuelle als auch eine kollektive Komponente. Er wendet sich an alle Menschen - gang gleich welche Hautfarbe, ob Arm oder Reich (individuelle Komponente). Er erteilt den Menschen aber auch den Auftrag, sich für Gerechtigkeit auf der Welt einzusetzen (kollektive Komponente). In diesem Buch wird diese Sichtweise, nach der der Islam im Sinne von Muhammad und Ali ursprünglich auch eine revolutionäre Bewegung war, die dann aber durch opportunistische Elemente, die sich durch Macht und Reichtum verführen ließen, korrumpiert wurde, verdeutlicht. Es soll aufgezeigt werden, wie Imam Ali dagegen - in Anlehnung an den Staat des Propheten - während seines Kalifats die soziale Gerechtigkeit gegen manchen Widerstand wiederherzustellen versuchte. Dies tangierte jedoch die Interessen der Profiteure der sozialen Ungerechtigkeit, was letztlich zu Aufständen und zu seinem Sturz führte. Es folgten die Dynastien der Ummayyaden und Abbasiden, und bis zum heutigen Tage wurde der Islam in der Folge zu einer Religion der Reichen und Mächtigen verfälscht und von falschen Traditionen überlagert. So regt dieses Buch zu einer neuen Sichtweise auf diese Religion an.
Zum Verfasser:
Dr. Markus Fiedler, Jahrgang 1967, hat Soziologie, Philosophie und Islamische Theologie studiert. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Islam und hat zahlreiche Bücher und Artikel zu islamischen Themen veröffentlicht. Er ist u.a. Präsident der Gesellschaft für Deutsch-Russische Kooperation (GDRK), Dozent am Al-Mustafa-Institut und arbeitet als Coordinating Editor für das Internationale Islamische Verlagshaus (IIPH) in Riad.