Die Römisch-Katholische Kirche ist nicht nur eine von Jesus Christus gestiftete religiöse Institution, sie ist auch als sichtbare Kirche Teil des politischen, kirchenpolitischen und philosophischen Diskurses. Sie versucht deshalb, in dieser Auseinandersetzung zu wirken, um ihre Vorstellungen Wirklichkeit werden zu lassen. Diesen Intentionen geht der Autor Lothar Christian Rilinger, der nach seinen juristischen Staatsexamina noch acht Semester Christliche Philosophie studiert hat, nach, indem er sich mit den Gedanken bedeutender deutschsprachiger Theologen in Rom beschäftigt.
Er arbeitet heraus, wie diese Priester ihrer selbst gewählten Aufgabe nachkommen, durch die Verkündigung des Evangeliums und durch den Rekurs auf die sich aus der jüdisch-christlichen Tradition ergebenden Ethik und Kultur den Menschen ein Lebensentwurf vor Augen zu führen, der ihnen die Möglichkeit eröffnen könnte, den Versuch eines gelungenen Lebens zu wagen. Rilinger beschäftigt sich mit den Gedanken und Werken zweier Päpste, Pius XII. und Benedikt XVI., mit denjenigen der Kardinäle Müller, Koch, Cordes, Kasper, Brandmüller und Graf Schönborn sowie Guardinis. In einem Exkurs kommt der ehemalige italienische Minister Buttiglione zu Wort, der seine Vorstellungen in die politische Praxis umsetzen konnte. Alle Protagonisten kreisen mit ihren Gedanken um die Frage, wie der schleichenden Entchristlichung unserer Gesellschaft etwas entgegengesetzt werden könnte.