Die in diesem Thesenpapier vorgestellte Arbeit spielt mit der Sinnlichkeit und Schönheit, die dem Sinn und dem Sein selbst zugrunde liegt. Ich werfe einen buchstäblichen Blick auf die Grundlage unserer physischen Existenz, indem ich Skulpturen von Proteinen, den universellen Teilen der Maschinerie des Lebens, schaffe. Wichtiger als ein Molekül in all seinen Details akkurat zu kopieren, ist für mich, ein Leitprinzip zu finden und ihm zu folgen, um zu sehen, ob es künstlerisch interessante Ergebnisse hervorbringt. Die Hauptidee, die allen meinen Proteinskulpturen zugrunde liegt, ist die Analogie zwischen der Technik der Gehrungsschnitte und der Proteinfaltung. Ich habe das Gefühl, dass ich der Natur näher bin, wenn ich ihre algorithmische Qualität anwende, als wenn ich nur ihr Aussehen kopiere. Meine Arbeit ist im wahrsten Sinne des Wortes algorithmisch, denn ich berechne meine Schnitte aus wissenschaftlichen Proteindaten mit Hilfe eines von mir geschriebenen Computerprogramms. Neben dieser deterministischen Seite meiner Arbeit gibt es eine ebenso starke intuitive und irrationale Seite, bei der meine Stücke aufhören, als wissenschaftliche Modelle zu funktionieren und zu reinen Kunstobjekten werden. Meine Skulpturen bieten eine emotionale Erfahrung einer Welt, die normalerweise nur durch unseren Intellekt zugänglich ist.