Michèle Bowley, 56-jährige Psychologin, hat sich auf ihr Sterben eingestellt. Sie hat sich neugierig gefragt, wie das wohl geht und was nach ihrem Tod wohl kommt. Sie hat ein inneres Bild davon, welches sie mit Energie und Zuversicht erfüllt. Mutig stellt sie sich dieser letzten Aufgabe: ihr Sterben. Sie hat sich sogar darauf gefreut, hat mit ihrem Leben abgeschlossen. Es war für sie in Ordnung ¿das Zeitliche zu segnen¿, ¿ins Gras zu beissen¿, ¿die Maiglöckchen von unten zu betrachten¿. Sie hat sich von ihren Liebsten verabschiedet, hat sich versöhnt und ihr Erspartes grosszügig verschenkt.
Plötzlich erfährt sie, dass sie «noch» nicht stirbt. Ihre Gefühle überwältigen sie. Freude, über die geschenkte Lebenszeit und finanzielle Ängste tauchen zeitgleich auf. Mit der Diagnose Hirnmetastasen, unheilbar, konnte sie gut umgehen. Sie war vorbereitet. Vor rund zwei Jahren erfuhr sie, dass sich in ihrer Brust ein Tumor ausgebreitet hat. Doch jetzt steht ihr das Leben wieder volle Pulle offen. Mit allem Glück und allen Herausforderungen. Sie muss sich noch ein paar Mal neu orientieren, Beziehungen, Finanzen, Psyche und Spiritualität neu überdenken.