Dass die Anfänge des Universums nicht im Festen, Harten, Starren liegen, aber
auch nicht einfach im Gegenteil, dem Fließenden und Strömenden, hat
naturphilosophische Reflexionen über Jahrtausende hinweg beschäftigt. Bis heute aber
hat sich eine darin geborgene, binär strukturierte Weltsicht in ihrer gesamten Macht
entfaltet. Dabei lassen sich bereits in der frühneuzeitlichen Ideen- und
Bildgeschichte Impulse identifizieren, die das vermeintlich Ruhende, Unbewegliche
unterlaufen und stattdessen das Wandelbare, Ephemere und Dynamische hervorkehren.
Stasis wird auf ganz unterschiedliche Weise und in ebenso unterschiedlichen
Bereichen dynamisiert und einer Transformation unterworfen. Die Beiträge des
vorliegenden Bandes zeigen aus philosophischer, physikalischer,
geowissenschaftlich-klimatologischer und kunstwissenschaftlicher Perspektive
Fallbeispiele, die das Phänomen in einem interdisziplinären Spektrum
zusammenführen.