Jeremy Reeds Roman erzählt aus der Perspektive der amerikanischen Schriftstellerin Sylvia Plath von der Ehe mit Ted Hughes, die nach dem endgültigen Scheitern zu ihrem Selbstmord führt. Ob er das darf oder nicht, fragen sich gleich zu Beginn alle Involvierten, so auch Sylvia Plath:
»Woher nimmt sich Jeremy Reed eigentlich das Recht, meine Geschichte aus seiner Sicht zu erzählen? Andererseits: Werden Romane nicht geschrieben, indem man vorgibt, Charktere zu kennen, denen man nie begegnet ist?«
»Du stirbst nur zweimal« erzählt eine kaleidoskopisch aufleuchtende Sylvia Plath, zu Teilen Sylvia, zu teilen Victoria Lucas. Unter diesem Namen war im Januar 1963, kurz vor ihrem Tod der Roman »Die Glasglocke« - ihr posthumer Welterfolg - in England erschienen.
Jeremy Reeds in tausend Scherben aufgesplittertes Lebensglas von Sylvia Plath erzählt die düstere, paranoide Welt der Hauptfigur, als sie versucht, sich von ihrer Vergangenheit zu befreien und eine neue Zukunft, die nicht mehr als eine erträgliche Gegenwart ist, zu gestalten. Anzeichen von Halluzinationen und ein klaustrophobisch anmutendes Gefühl, verfolgt zu werden ziehen ihr ununterbrochen den Boden unter den Füssen weg.
Der Autor nimmt uns auf eine tollkühne Erkundung der psychischen Labyrinthe und emotionalen Turbulenzen einer Person, verstossen aus dem Paradies, die sich in nicht enden wollender Krise befindet und nach Wegen sucht, den Dämonen der inneren und äusseren Landschaften entgegenzutreten: Angeleitet durch ihr Alter Ego Victoria Lucas.