Madschids Jugendtraum war eigentlich, als Sänger berühmt zu werden. Aber auch sein jüngerer Bruder Ahmed wird durch die Ereignisse aus der Bahn geworfen. Linkisch und verträumt, interessierte er sich nur fürs Malen und Fotografieren. Nun arbeitet er als Sanitäter beim Roten Halbmond. Während die Frauen den immer schwierigeren Alltag meistern und sich um die Notleidenden kümmern, ist der sensible Ahmed zutiefst verstört. Er verschließt sich seiner Familie und seinen Freunden, wird immer radikaler in seinen Ansichten - bis er schließlich handelt. Ein Verzweiflungs- oder ein Terrorakt?
Für diesen Roman hat Sahar Khalifa Tagebuchaufzeichnungen eines Presseberaters von Jassir Arafat verwendet, die während der Belagerung von Arafats Regierungssitz entstanden sind. Zudem hat sie viele Gespräche mit Frauen aus der Altstadt von Nablus geführt. Der Roman vermittelt dadurch ein authentisches Bild des Lebens im Westjordanland in den letzten Jahren.
»Sahar Khalifa beschreibt auf eindringliche Weise das palästinensische Alltagsleben, den Mut der Frauen, deren Männer oft jahrzehntelang im Gefängnis sitzen, und das bittere Erwachsenwerden junger Menschen. Die Autorin gibt den Menschen hinter den 'Selbstmordattentaten' ein Gesicht - erzählt mit viel Gefühl davon, wie aus unpolitischen Teenagern vermeintliche Terroristen werden. Politische Lektüre über den israelisch-palästinensischen Konflikt - gefühlvoll, aber nicht schwülstig, traurig mit Tendenz zum Tragisch-Komischen.«