Ein Meisterwerk der postmodernen Literatur, das die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen lässt.
In Die Enden der Parabel entwirft Thomas Pynchon ein schillerndes Pandämonium, in dem die Entwicklung und der Einsatz der deutschen V2-Raketen im Zweiten Weltkrieg nur einen der zahllosen Handlungsstränge darstellen. Die parabelförmige Flugbahn dieser Waffen wird zum Symbol für die besiegte Schwerkraft, aber auch für eine hybride Männlichkeit mit katastrophalen Auswirkungen.
Pynchons großer Roman führt den Leser durch eine unabsehbare Fülle von Ereignissen und Schauplätzen, von London bis Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen. Mit seiner einzigartigen Sprache und seinem komplexen Stil ist Die Enden der Parabel zu einem Mythos der modernen Literatur geworden, der die Grenzen des Erzählbaren auslotet und immer wieder neu definiert.
Das Leben als Parabel. Parabelförmig ist die Flugbahn zwischen zwei Punkten, ist die Flugbahn der deutschen V-Waffen im Zweiten Weltkrieg, deren Entwicklung und Einsatz nur einen der zahllosen Handlungsstränge dieses Pandämoniums darstellen. Die Rakete als Sinnbild besiegter Schwerkraft, aber auch hybrider Männlichkeit mit ihren katastrophalen Auswirkungen, lenkt den Blick des Lesers durch eine unabsehbare Fülle von Ereignissen. Thomas Pynchons großer Roman ist bereits zu einem Mythos der modernen Literatur geworden.
Zentrale Themen des Werks sind Paranoia, Entropie (nach Isaac Newton die
Tendenz des Universums, in einen Zustand von Unordnung und Stillstand zu
degenerieren) und Todessehnsucht als die primären Zerfallskräfte der Zeit.
Die Haupthandlung, um die sich zahlreiche Nebenhandlungen ranken, spielt
in den Jahren 1944/45; das Objekt allgemeinen Interesses ist die Todesrakete
V-2. Der US-Soldat Tyrone Slothrop wird zum Spürhund und Spielball der
konkurrierenden Geheimdienste, als man feststellt, dass er beim Herannahen
von V-2-Raketen Erektionen bekommt. Wie er später herausfindet, hatte ihn
ein deutscher Wissenschaftler als Säugling auf einen vom IG-Farben-Konzern
entwickelten Stoff konditioniert, der auch in der V-2-Rakete enthalten
ist. Slothrop begibt sich selbst auf die Suche nach der Rakete. Er flieht
aus London in die Schweiz und kommt schließlich nach Deutschland in das
V-2-Werk in Nordhausen. Hier trifft er auf Oberst Enzian, der eine Truppe
afrikanischer Hereros befehligt, die im Raketenbau eingesetzt werden. Bei
seiner Flucht, auf der er u. a. der Potsdamer Konferenz beiwohnt, die Berliner
Drogenszene kennen lernt und mit einer Gruppe nationalsozialistischer Mitläufer
auf einer Yacht durch die Ostsee fährt, wechselt er immer wieder die Identität
und verliert sich allmählich als Person. Dieser Prozess endet in einer
Art mystischer Vereinigung mit der Natur, als er sich beim Betrachten eines
Regenbogens physisch vollständig auflöst.